Geschichte der Bibliothek

Geschichte

Die Geschichte der Bibliothek ist untrennbar verknüpft mit der Geschichte des 1870 von Graf Władysław Broël-Plater gegründeten Polnischen Nationalmuseums in Rapperswil. In kürzester Zeit übertrafen die Sammlungen von Bibliothek und Archiv diejenigen des Museums selber, weshalb die Stelle eines Bibliothekars eingerichtet wurde. Erster Bibliothekar auf Schloss Rapperswil war Zygmunt Wasilewski (1892?-1894), auf ihn folgte Stefan Żeromski (1892-1896). Die Bestände der Bibliothek fanden in zwei grossen Sälen im zweiten Stock des Schlosses Platz und belegten auch den Kreuzgang und 14 kleinere Räume. Die Rapperswiler Bibliothek umfasste 91’000 Druckerzeugnisse (Bücher, Broschüren. Flugblätter und Zeitschriften), 27’000 Handschriften, Diplome und Autographen, 1400 Landkarten und Atlanten, über 1000 Tonaufzeichnungen und rund 10’000 Photgraphien.

Dem Testament von Graf Plater folgend wurden die Sammlungen nach der Wiedererlangung der Unabhängigkeit 1927 nach Polen überführt. Leider wurde die wertvolle Sammlung im Zweiten Weltkrieg ein Raub der Flammen.

Der gegenwärtige Bestand der Bibliothek geht in seinen Anfängen auf die 70-er Jahre des vergangenen Jahrhunderts zurück.

Die Sammlungen der Bibliothek stammen aus privaten Schenkungen sowie aus Zuwendungen von Herausgebern und Autoren aus Polen und dem Ausland. Die bedeutendsten Einzelsammlungen und Nachlässe wurden von folgenden Persönlichkeiten vermacht: Graf Michał Potulicki, Adam Heymowski, Konstanty Górski, Prof. Krystyna Marek, Jerzy Seweryn, Aleksander Dygnas, Prof. Jerzy Langman, Józef Mackiewicz und Barbara Toporska, Loda und Edward Różański, Roman Umiastowski. Unter Aufsicht der Bibliothek befinden sich auch die Sammlungen alter Landkarten, alter Drucke und Stiche sowie die Zeitschriftensammlung.

Die Bibliothek arbeitet mit dem Museum bei der Organisation von Veranstaltungen und von Ausstellungen in den Räumlichkeiten der Museums aktiv mit. Sie führt auch eine Bild- und Pressedokumentation.

Die heutige Bibliothek wurde am 20. Juni 1987 eröffnet. Untergebracht ist sie im «Burghof», einem Haus direkt am Burghügel. Sie besteht aus einem Lesesaal mit einer Handbibliothek sowie zwei weiteren Räumen. Einer beherbergt einen Teil der Privatkollektion von Jan Nowak-Jeziorański und dessen Frau Jadwiga, ein anderer die Sammlung von Dokumenten und Bildern der Familie Romer aus Cytowiany (heute: Tytuvėnai in Litauen). Mit der Bibliotheksleitung beauftragt waren Halina Zielińska, auf die Wojciech Stażyński, Piotr Mojski, Anna Piotrowska und Sylwia Bielak folgten. Leiterin der Bibliothek ist seit dem Jahr 2018 Katarzyna Helińska.