Donatoren

Donatoren

Im Jahre 1952 wurde ein polnisch-schweizerischer Verein der Freunde des Polenmuseums in Rapperswil gegründet. Dank dem Opfergeist der Polen, die zu einem Leben ausserhalb ihres Vaterlandes gezwungen worden waren, entstand die gegenwärtige Kollektion des Museums. Diese zeugt von der Opferbereitschaft der Nachkriegsgeneration polnischer Emigranten, von deren Engagement zur Rettung von Erinnerungsstücken der polnischen Kultur sowie allgemein von deren Patriotismus. Zu den am meisten verdienten Gönnern des Polenmuseums gehören Dr. Julian Godlewski, Adam Heymowski, Graf Artur Tarnowski, Jan Nowak-Jeziorański, Iza Landsberger-Poznańska und Roman Umiastowski.

Julian Godlewski (1903-1982)

Julian Godlweski wurde 1903 in Lwów (Lemberg) geboren und war Doktor der Rechte der dortigen Jan-Kazimierz-Universität. Nach dem Krieg liess er sich in der Schweiz nieder, wo er als hervorragender Experte für Industrierecht im Stahlkonzern Thyssen eine hohe Stellung bekleidete. Er häufte Kapital zusammen, das ihm den Ankauf von polnischen Kunstgegenständen ermöglichte, die er dann in die ganze Welt verschickte. Solcher Erwerbungen fanden den Weg zu Museen in Polen (Wawel, Museum des Polnischen Heeres in Poznań, Nationalmuseum in Warschau, Warschauer Königsschloss) sowie zu dem durch seine Bemühungen zu neuem Leben erweckten Polenmuseum in Rapperswil. Dank ihm bereicherte sich die Rapperswiler Kollektion um die Ölbilder von Józef Brandt, Józef Chełmoński, Alfred Wierusz-Kowalski und Iwan Trusz, ferner um die Aquarelle von Julian Fałat, die Pastelle von Leon Wyczółkowski sowie um die Arbeiten von Jerzy Kossak, Józef Czapski und Piotr Malczewski. Von grosser Bedeutung ist auch sein Beitrag zur Zementierung der materiellen Grundlagen des Museums. Er war auch Mitbegründer der Kulturstiftung Libertas.

Iza Poznańska de Landsberger (1901–1978)

Über ein Dutzend Bilder aus der Kollektion der Familie Silberstein-Poznański wurde dem Polenmuseum in Rapperswil geschenkt. In dessen Sammlungen werden sie als Legat von Iza Poznańska de Landsberger (1901-1978) geführt, die sich in Genf niedergelassen hatte. Sie war eine der Töchter von Sara und Maurycy sowie Enkelin von Izrael Kalmanowicz Poznański und von Markus Silberstein. Aufgrund ihrer testamentarischen Verfügung wurden im Jahre 1983 fünfzehn Bilder und Zeichnungen für die Sammlungen des Museums überstellt, ferner eine Skulptur, ein Gobelin mit der Darstellung der Geschichte der Familie Silberstein sowie vier kunsthandwerkliche Gegenstände aus dem Bereich des jüdischen religiösen Kultes. Im Rapperswiler Schloss wird im Saal über die polnische Kunst des 19. und des angehenden 20. Jahrhunderts u.a. eine Büste von Sara Silberstein-Poznańska präsentiert, die Henryk Glicenstein 1898 in weissem Marmor ausgefertigt hatte, ferner ein Gobelin mit sechs Szenen aus der Geschichte der Familie Silberstein, fünf in einem einzigen Rahmen zusammengefasste Aquarelle von Julian Cegliński mit Ansichten von Kazimierz, dazu noch Bilder von Ludwik Gędłek, Józef Brandt und Józef Chełmoński, u.a. ein kleineres Bild, das bis vor kurzer Zeit als «Patrouille von Aufständischen» bekannt war.

Graf Artur Tarnowski

Graf Artur Tarnowski vom Wappen Leliwa (geb. am 3. März 1903 im Palast der Tarnowskis in Tarnobrzeg, gest. am 19. Dezember 1984 in Montreal) war ein polnischer Gutsbesitzer, Landwirt, gesellschaftlicher Aktivist, Politiker und Parlamentsabgeordneter (Sejm) der Zweiten Republik. Während des Zweiten Weltkrieges war er gezwungen, das heimatliche Dzików zu verlassen. Zusammen mit seiner Familie liess er sich im kanadischen Montreal nieder. 1978 schenkte Graf Artur Tarnowski dem Polenmuseum in Rapperswil eine Sammlung von Miniaturen aus Dzików. Es ist dies eine der interessantesten Kollektionen polnischer Miniaturen und besteht vorwiegend aus Werken zweier Vertreter der polnischen Miniaturenkunst: Wincenty Lesseur und dessen Schülerin Waleria Tarnowska.

Jan Nowak-Jeziorański

Zdzisław Antoni Jeziorański (geb, am 2. Oktober 1914 in Berlin, gest. am 20. Januar 2005 in Warschau), Pseudonym «Janek» oder «Jan Zych», war ein polnischer Politiker, Politologe. Journalist und Soldat der Heimatarme AK, Kurier, gesellschaftlicher Aktivist sowie Abgesandter des AK-Kommandos und der Regierung der Republik Polen in London. Er arbeitete für die polnische Sektion der BBC. Ende 1952 übernahm er die Leitung der polnischen Sektion von «Radio Freies Europa».

In den Räumlichkeiten der Bibliothek wird seine Tätigkeit als „Kurier von Warschau“ dokumentiert. Ausgestellt sind ferner Objekte aus seiner Privatsammlung (Stiche und Landkarten).

Roman Umiastowski

Roman Umiastowski, Pseudonym «Bołesław Żarnowiecki» (geb. am 29. Januar 1893 in Warschau, gest. am 29. Dezember 1982 in London) war ein Militärhistoriker und diplomierter Oberst der Polnischen Armee.

Von ihm geschenkt bekommen haben wir eine über 500 Exemplare umfassende Kollektion von alten Stichen, die grossmehrheitlich Polonica aus dem 17., 18. und 19. Jahrhundert umfasst, vorwiegend Architekturlandschaften, die eine allgemeine Ansicht polnischer Städte oder einen Teil davon zeigen, ferner Porträts polnischer Könige, Magnaten und Volkshelden. Die kartographische Sammlung sowie diejenige alter Drucke sind hauptsächlich aus Zuwendungen von Artur Umiastowski zustande gekommen.

Adam Heymowski vom Wappen Samson

Adam Heymowski vom Wappen Samson wurde 1926 in Poznań geboren und starb 1995 in Stockholm. Er war ein polnischer Heraldiker, Historiker, Bibliothekar und Soziologe. Während vieler Jahre war er Direktor der Königlichen Bibliothek in Stockholm. Er ist Autor vieler wissenschaftlicher Publikationen sowie von Wappen-Projekten.

Er schenkte dem Polenmuseum Risse des monumentalen Werkes über Polinnen und Polen des Novemberaufstandes von 1831, welches Porträts von Teilnehmern des Aufstandes enthält mitsamt den Unterschriften unter dem jeweiligen Porträt, die als Facsimilie in Lithographie hergestellt worden sind.

Familie Romer aus Cytowiany (Tytuvėnai, Litauen)

Auf Initiative von Andrzej Romer entstand im Polenmuseum – für die Familie Romer wie auch für alle anderen Landsleute aus den Ostgebieten, die ihrer Wurzeln beraubt worden waren – ein sog. «Salon der Familie Romer aus Cytowiany». Ausser der Büchersammlung, Erinnerungsstücken und Alben aus dem Familienbesitz werden auch Bilder von Zofia Dembowska-Romer gezeigt.

Zofia Romer – geb. am 16. Februar 1885 in Dorpat (heute: Tartu in Estland), gest. am 23. August 1972 in Montreal – war eine Malerin polnischer Herkunft. 1911 heiratete sie Eugeniusz Romer (1871-1943), den Besitzer des Kurkomplexes von Cytowiany (deutsch: Titowenen) in Litauen. Ihre Bilder befinden sich in Sammlungen litauischer Museen sowie im Nationalmuseum in Warschau. Porträts aus der Zeit ihres Aufenthaltes in Kanada befinden sich in vielen Privatsammlungen. 1993 fand in den Räumlichkeiten des Warschauer Królikarnia-Palastes eine Ausstellung ihrer Arbeiten statt.

Andrzej Romer, der jüngste Sohn von Eugeniusz Romer und Zofia Romer geb. Dembowska, kam 1921 in Cytowiany zur Welt. Vernetzt mit der Widerstandsbewegung im Untergrund, war er während des Krieges in einer Zelle des Nachrichtendienstes tätig. In den Jahren 1946 – 1948 hielt er sich in London auf, wo er persönlicher Sekretär von Józef Retinger war. 1948 emigrierte er in die USA, wo er nach der Verteidigung seines Magistertitels in Ann Arbor fast 14 Jahre lang an der Seite des grossen Ingenieurs und Erfinders Tadeusz Sendzimir arbeitete. Längere Zeit arbeitete er auch in Japan und in Frankreich. 1968 fand er den Weg zurück an die Universität, wo er an der Abteilung für Internationale Beziehungen und Wirtschaft alle Prüfungen für das Doktorat bestand. Darauf wurde er Vertreter des Textron-Konzernes und siedelte nach Belgien um. In Portugal, Deutschland, Ungarn und Polen handelte er grosse Verträge aus. Seit vielen Jahren lebt er in Brüssel. Er hat in der Pariser «Kultura» und in den «Zeszyty literackie» (Literarische Hefte) viele Artikel über die polnisch-litauischen Beziehungen publiziert. Zugleich ist er Mitautor einer Arbeit über die polnisch-japanischen Beziehungen, und er ist der letzte Sprössling der Familie Romer, der noch fliessend Litauisch spricht. Aus seinen Zuwendungen stammen die im Museum gezeigten Uhren von Antoni Patek sowie eine Sammlung von Tabakdosen. Der Bibliothek schenkte er zudem zahlreiche Bücher sowie Dokumente über seine Familie.

Czesław Marek

Czesław Marek (geb. am 16. September 1891 in Przemyśl, gest. am 17. Juli 1985 in Zürich) war ein polnischer Komponist, Pianist und Klavierpädagoge. Im Januar 1915 reiste er in die Schweiz und liess sich in Zürich nieder, wo er sich mit Busoni befreundete. In den Jahren 1916 – 1910 leitete er die Klasse für Klavier im privaten Konservatorium von José Berra in Zürich. 1932 wurde er schweizerischer Staatsangehöriger. Er starb in Zürich im Alter von 94 Jahren. Nach dem Tod wuchs das Interesse an seiner Musik, und der Grossteil seines Werkes erschien gegen Ende der 90er-Jahre auf Tonträgern.

Dem Museum übergab er viele Gegenstände, die an Jan Ignacy Paderewski erinnern.

Kazimierz Bartkowiak

Kazimierz Bartkowiak,1904 in Lwówek in Grosspolen geboren, ist Absolvent der Agrarhochschule in Poznań. Vor dem Krieg arbeitete er im Landwirtschaftsministerium in Warschau, von dem er in die Vereinigten Staaten von Amerika abdelegiert wurde, wo ihn der Kriegsbeginn überraschte. 1939 kam er nach Freiburg in die Schweiz, wo er 1946 seine Doktorarbeit unter dem Titel «Die Produktions- und Absatzverhältnisse bei Kernobst mit spezieller Berücksichtigung der Schweiz» verteidigte. Viele Jahre lang war er Uno-Experte für Fragen der Landwirtschaft in unterentwickelten Ländern. Seinen Wohnsitz hatte er in Carabietta im Tessin. Er unterstützte allerlei polnische Aktionen und Organisationen; seinem Herzen besonders nahe war das Polenmuseum in Rapperswil, bei dem gemäss seinem letzten Willen ein Stipendienfonds unter seinem Namen angesiedelt werden sollte. Sein Wunsch wurde jedoch nicht gänzlich erfüllt. Er starb am 23. September 1996 in Lugano. Dem Museum wurde nur eine Truhe aus der Renaissance übergeben.

Donatorenliste

Anderes Bernhard, Dr., Rapperswil
Joerg Aschwanden, Rapperswil
Bartkowiak Kazimierz, Dr., Carabietta
Biźnia Konstanty, Dr., Winterthur
Blum Aleksander, Prof. Dr., London
Bocheński Józef Maria, Prof. Dr., Fribourg
Bronarski Alfons, Prof. Dr., Fribourg
Bulkiewicz Adolf Jan, Oberwiterthur
Bürgisser-Krieger Arthur, Bem
Chankowski Stanisław. Dr. Warszawa
Chojnacki Władysław, Prof. Dr., Warszawa
CzarnockiKazimierz, Bruxelles
Colombo Margrit, Rapperswil
Czarnocka-Hempel Halina, Bruxelles
Domeisen-KühneWalter sen., Rapperswil
Estreicher RoqozińskaMaria, Genf
Fonaro Eduard, Rapperswil
Frania Jan, Pfarrer, RektorderKPM Marly
Giera Zbigniew, Toronto
Gierszewski Roman, Zürich
Gierszewska Kryzan Bożysława, Zürich
Gieysztor Aleksander, Prof. Dr., Warszawa
Gnoiński Piotr Zbigniew, Winterthur
Godlewski Julian, Dr. Lugano
Godłowski Władysław, Oberst, Chicago
Gołaś Antoni, Dr., Gais
Gołubiec Opońcen Jadwiga, Seattle
Górski Krzysztof, Genf
Grocholski Graf Kazimierz, London/Zollikon
Grocholska/Müller/SvertschkovAnna, Zollikon
Lambert Mary, Veronica, Nicholas, Sydney
Langman Jerzy, Ksiądz prof.
Lubomirska-Aksamit Gabriela, Kraków
Minkowska-FuxIrena, Zürich
Miż Miszyn Mamert, München
Nehring Sylwia, Paris
Nowak Jeziorański Jan Zdzisław, München
Nowakowski Tadeusz, München
Pelc Stanisław, General, London
Pfenninger Paul, Rapperswil
Potulicki Graf Michał, Dr., Genf
Piwowarczyk Bolesław, Nyon
Plater-Zyberk Róża, Lausanne
Potocka Majerowicz Hanna, Zürich
Potuliccy hr. Karol
Pręgowski Zdzisław, Dr. h.c., Winterthur
Rakowski Janusz, Dr. Zürich
Rathgeb Hans, Rapperswil
Reiser Rottert Maria, London
Romer Andrzej, Bruksela
Robert-Tissot Fibinger Charles, Zürich
Rucki Jerzy, Dr., Luzern
Rufener Sapieha Elżbieta
Schmid Konrad, Rapperswil
Solka Andrzej, Zürich
Starzyński Wojciech, Dr., Frauenfeld
Stefaniak Wiktor, Dr., Zürich
Stefańczyk Helena, London
Skrodzki Jerzy, Montreal
Sträter Rudolf, Bonn
Szajdzicki Adam, Fliegermajor, Zürich
Szmitkowski Tadeusz, Genf
Sztachelski Tadeusz, Dr., Visp/Lugano
Świszczowska-Pelc Barbara, London
Tarnowski Artur, Montreal
Tornare Bruśnioka Krystyna, Zürich
Turczyńska Grochowalska Janina, Lausanne
Umiastowska Aldridge Joanna, London
Umiastowski Roman, Oberst, London
Veillard-Cybulska Henryka, Prof. Dr., Lausanne
Vincenz Kazimierz, Zuchwil
Weynerowska „Kali“ Hanna, Kalifornien, USA
Węcławowicz Andrzej, Stockholm
Węcławowicz Irena, Stockholm
Wojnarski Tadeusz, Zürich
Wyderko Mieczysław, Dr., Winterthur
Zabłocki Tadeusz