Ein weiteres Bild von Hanna Weynerowska (Kali) bereichert die Sammlung unseres Museums

29 Juni 2022

Ein weiteres Bild von Hanna Weynerowska (Kali) bereichert die Sammlung unseres Museums

Die Gemäldesammlung von Hanna Gordziałkowska-Weynerowska (Kali) in unserem Museum erfuhr durch ein weiteres Bild, das von Kalis Nichte, Lola Hoover aus Maryland (USA), gestiftet worden war, eine grosse Bereicherung. Für die Hilfe bei der Übergabe des Bildes danken wir dem Honorarkonsul der Republik Polen in der Schweiz, Markus Blechner.

Wie stellt sich der künstlerische Werdegang und das Leben von Kali, einer der talentiertesten Malerinnen im Exil, dar? Der September 1939 zerstörte Kalis Jugendtraum von einer Karriere. In jenem schönen Sommer beendete sie ihr Studium an der Akademie der Schönen Künste in Warschau in der Klasse von Tadeusz Pruszkowski. Darauf ersetzte sie den Pinsel durch ein Gewehr und wurde Mitglied der Untergrundarmee. In der Heimatarmee nahm sie den Namen der indischen Rachegöttin – Kali – an. Mit diesem Pseudonym signierte sie alle ihre Gemälde. Nach ihrem Abschluss an einer geheimen Militärschule erhielt sie den Rang eines Oberleutnants und wurde einer Sabotageeinheit zugeteilt (wo sie Brücken, Viadukte und Tunnels in die Luft sprengte).

Für ihren Mut wurde sie mit dem Verdienstkreuz des Warschauer Aufstandes ausgezeichnet. Nachdem sie in diesem verwundet worden war, wurde sie deportiert und in ein Lager nach Deutschland gebracht. Dort unternahm sie einen erfolgreichen Fluchtversuch in die amerikanische Zone und fuhr im Herbst 1945 nach Belgien. Hier schloss sie ihr Studium an der Königlichen Akademie der Schönen Künste in Brüssel ab, wo sie Henryk Weynerowski, den Sohn eines Schuhfabrikanten aus Bydgoszcz, kennenlernte und diesen heiratete. Sie beschlossen beide, nach Kanada zu ziehen. Die in Kanada verbrachte Zeit war für ihre Karriere als Malerin eine gute Periode, die Gemälde wurden mit Preisen und Auszeichnungen bedacht. Ihre Werke wurden ausgewählt, um Kanada auf der Ausstellung für moderne Kunst in Sao Paulo (Brasilien) und Caracas (Venezuela) zu vertreten. Das Jahr 1953 brachte einen Wohnortwechsel, man zog nach San Francisco in Kalifornien. Dort lebte sie bis an ihr Lebensende. Die Frucht ihres künstlerischen Schaffens (86 Gemälde) schenkte sie dem Polen­museum in Rapperswil. Die Bilder fanden aber nicht sofort zu ihrem Zielort. Nach mehrjähriger Suche und mit Hilfe des FBI wurden die Gemälde in der Villa des Testamentsvollstreckers, der auch ihr Neffe war, ausfindig gemacht.

Unter www.artsandculture.google.com ist eine Auswahl von Kalis Gemälden zu finden, wo man sich von deren Schönheit beeindrucken lassen kann.

Mit Genehmigung von Herrn Czesław Czapliński laden wir Sie dazu ein, einen ausführlichen Artikel über die Künstlerin zu lesen.

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